Rezension: PR im Social Web

„Wir wollten ein Buch schreiben, dass sich nicht an Zahlen orientiert, denn sonst wäre es veraltet gewesen, noch ehe es auf den Markt kommt. Wir wollten etwas für die Praxis schreiben.“

Mit diesen Worten haben Tapio Liller und Marie-Christine Schiller vergangenen Donnerstag im Rahmen der re:publica ihr neues Buch „PR im Social Web“ der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Und was soll ich – nach der Lektüre des Buches und dem vorherigen steten Verfolgen seiner Entstehung via Facebook – anderes sagen als „es ist ihnen voll und ganz gelungen“?

In einem klar strukturierten Aufbau kann man sich auch als Themen-Neuling Kapitel für Kapitel durch die Entwicklung und Facetten des Social Web und seiner Bedeutung für die PR schmökern, ohne das Gefühl zu bekommen belehrt zu werden. Vielmehr zeigen die beiden sehr charmant auf, wo welche Stolpersteine lauern können und wie man mit ihnen umgeht, ohne gleich die ganz schweren Geschütze auffahren zu müssen. Und ja, ich meine mir einzubilden an der ein oder anderen Stelle herauslesen zu können, wer von den beiden das jeweilige Kapitel geschrieben hat (Stichwort „Helvetismus“) 😉

Mit ihrem praxisorientiertem Ansatz die Dinge beim Namen zu nennen und zu erklären, mit zahlreichen Beispielen aus der Realität aufzuwarten und schließlich auch (de-)konstruierten Abläufen und Kommunikationsprozessen, die auf ihren eigentlichen Aufbau reduziert werden, aufzuzeigen, wie die „neue Kommunikation“ funktioniert, haben sie den idealen Spagat zwischen Basis- und Fortbildungsliteratur für alle Bereiche (Agentur, Unternehmenskommunikation, Studium, ..) geschafft.

Was mir äußerst gut gefiel: Man kann ohne Weiteres in die Kapitel quereinsteigen, wenn man sich nicht durch das Basiswissen wühlen möchte, da die Themenschwerpunkte durchgängig so gesetzt wurden, dass sie zwar aufeinander verweisen und teils auch aufbauen, aber auch allesamt für sich stehen können, ohne an Struktur oder Tiefe zu verlieren. Ein, meiner Meinung nach, sehr gelungener Kniff.

Ein weiteres Plus, das die beiden sehr erfolgreich auf die Beine gestellt haben: Sie lassen auch andere Social-Media-Nutzer und –Experten zu Wort kommen, wo sie nicht 100%ig Aufklärung bieten können. So schließt Henning Krieg mit seinem Gastbeitrag zum Thema Recht 2.0 genau die Lücken, die Marie-Christine und Tapio trotz ihrer breiten Expertise nicht konkret hätten schließen können. (Dafür ist das Feld an sich zu speziell und teils auch für Außenstehende unverständlich, wann welches Recht greift).

Schlussendlich ist „PR im Social Web“ genau das geworden, was ich mir erwartet hatte: Ein praktisches Handbuch, das mir persönlich zwar nicht immer Neues bieten konnte – aber das habe ich auch nicht durchgängig erwartet –, aber gerade durch die guten, prägnanten Erklärungstexte diverser Themenfelder zu meinem neuen Nachschlagewerk bei der Vorbereitung von Präsentationen und Workshops werden dürfte.
Marie-Christine, Tapio, Danke dafür!

3 Kommentare

  1. Hi Daniel,

    danke für die Rezension. Werde mir das Buch wohl auch mal gönnen 🙂

  2. […] Daniel Rehn digitales & reales: Rezension: PR im Social Web […]

  3. […] sehen, wie „PR im Social Web„, das Buch von Marie-Christine Schindler und Tapio Liller (Rezension hier), von Woche zu Woche wuchs und weiter voranschritt, war ähnlich der Entstehung von „Social […]

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