Mehr Spaß, weniger Ego: Wir haben die Renaissance des Bloggens selbst in der Hand

Wenn es im Rückblick auf die re:publica 12 ein Statement gab, auf das sich alle sofort einigen konnten, dann war es die Aussage von Sascha Lobo am Abend des ersten Tages: Macht mehr Blogs! Das klingt nach Aufbruch. Wahlweise auch nach Renaissance. Doch wir sind weit davon entfernt 2013 zum ausgerufenen Jahr des Blogs zu machen, wenn wir uns nicht so langsam alle an die eigene Nase fassen und den Hintern hochkriegen.

Nur ein Blog ist dein, der Rest ist geborgt

Ein Schritt zurück. Erst kürzlich hat Lobo für Spiegel Online in einer seiner lesenswerten Kolumnen darauf hingewiesen, dass – selbstgehostete – Blogs das einzig wahre, da eigene Tool seien, das uns nicht von heute auf morgen weggenommen werden könne. Twitter, Facebook, Instagram, Foursquare, tumblr, Slideshare, YouTube, … die Liste der gerne und viel genutzten Dienste ist lang. Allerdings steckt da der Teufel im Detail. Es sind Dienste, die zu nutzen uns angeboten wird. Sie sind nicht unser Hab und Gut. Wenn von heute auf morgen ein Service aufgekauft respektive integriert wird, dann ist die Frage „Was passiert mit meinen bislang gespielten Inhalten?“ reflexhaft da. Dieses Netz ist nur geborgt.

Die großen, bedeutsamen Namen fehlen: Ist das gut oder schlecht?

Nun gibt es bereits eine aktive Blogosphäre in Deutschland, die aber nach wie vor nicht den Sprung weg vom Nischendasein geschafft hat. Bloggen hat immer noch den Status des eigensinnigen Web-Tagesbuch- oder „ins Internet“-Schreibens. Von den Medien belächelt – und viel zu selten ernsthaft verlinkt -, von Nicht-Bloggern nach wie vor missverstanden und je nach Thema und Branche komplett verkannt. Und eine tatsächliche Herausbildung anerkannter Köpfe, die repräsentativ für die Tausenden von Bloggern im Web stehen könnten, gibt es kaum mehr. Mario Sixtus, Sascha Lobo, Robert Basic, Stefan Niggemeier, Richard Gutjahr. Die Liste jener, die diesen Anspruch erfüllen oder einst erfüllt haben, sie ist kurz geworden.

Man kann diese Entwicklung aus zwei Perspektiven betrachten und interpretieren. Interpretation eins: Die deutsche Bloglandschaft ist trotz ihrer thematischen Zerstreutheit so homogen geworden und aneinander gerückt, dass es keine tatsächliche Kluft mehr zwischen den so titulierten A-Bloggern und dem Rest gibt. Relevanz und Reichweite spielten in dieser Sichtweise keine Rolle mehr und jeder würde jedem so viel Erfolg an der Sache gönnen, dass alle miteinander wachsen und voneinander lernen, wie man besser wird, sodass die Herausbildung führender Persönlichkeiten kein Thema mehr wäre. Es fehlt nur an einer Erweiterung des Fokusses. Das wäre beinahe großartig, wenn man sich darauf einlassen wollte. Aber das ist nicht der offenkundige Fall. Denn Interpretation zwei ist ein düsteres Bild, das ich zeichne und immer wieder beobachte. Die deutsche Blogosphäre entwickelt sich nur in ihren Stilblüten wie Mode, Food, Auto etc. weiter, aber nicht als Ganzes. Schlimmer noch: die Erfolge der einzelnen Facetten haben keine Sogwirkung auf die anderen, um sie mitzuziehen und neue Höhen zu erreichen. Somit fehlt es an neuen Gesichtern, die der deutschen Blogosphäre eigentlich so gut tun würden.

Vielleicht ist es zu weit hergeholt, aber ich denke, es fehlt an einem gemeinsamen Kleber, der dies ermöglichen könnte: der Fähigkeit anderen etwas zu gönnen. In erster Linie Erfolg zu gönnen.

Wo die großen Lücken klaffen

Sascha Pallenberg gilt als einer der erfolgreichsten deutschen Blogger, sitzt aber gar nicht mehr in Deutschland, sondern in Taiwan, und bedient mit netbooknews.de ganz hervorragend die Tech-Szene mit dem Neuesten vom Neuen. Er hat sich seiner Passion für’s Bloggen verschrieben und schiebt das Thema immer wieder an. Auf der re:publica hielt er dann auch einen Vortrag über die Veramerikanisierung der deutschen Blogosphäre. In seinen Ausführungen verwies er auf die großen US-Blogs und Blog-Netzwerke Huffington Post, TechCrunch, Gizmodo und Co., die nun drauf und dran sind deutsche Ableger zu kreieren, die die hiesige Blogosphäre umkrempeln sollen. Im Hintergrund stehen ein Budget und – überspitzt ausgedrückt – eine Armada an hochmotivierten Bloggern mit redaktioneller/journalistischer Herangehensweise, die bereit sind Großes zu leisten. Warum das möglich sei? Eben nicht wegen des Geldes, sondern auf Grund der Tatsache, dass es willlige Leute gibt, die die seiner Ansicht nach in der deutschen Blogosphäre nach wie vor nicht besetzten Plätze einnehmen wollen und bereit sind alles dafür zu tun.

Hierzulande klaffen Lücken, die nicht einmal ansatzweise geschlossen werden konnten. Die paar Wenigen, die sich aufmachten mit ihren gesetzten Themen und Zielen eben jene Plätze einzunehmen und aus Bloggern ernstzunehmende Redakteure, Schreiber und Kommunikatoren zu machen, die von Medien und Unternehmen respektiert werden könnten, wurden immer wieder von ihresgleichen unterlaufen, sobald sie mehr sein wollten als Ins-Netz-Schreiber und das auch offen zum Ausdruck brachten.

Die deutsche Blogosphäre ist schizophren

Es mag ein altes und auch abgegriffenes Beispiel sein, aber als Vodafone im Sommer 2009 mit der „Es ist deine Zeit„-Kampagne den direkten Draht zur damals immer noch jungen, in der Entwicklung befindlichen Online-Szene suchte und diverse Blogger (u.a. eben auch mit Basic und Lobo) in seine Werbung einband, da brach ein Sturm der Entrüstung in der Blogosphäre los. Man habe sich verkauft und für ein paar Euros die Integrität gegenüber dem Web an der Garderobe abgegeben, ja die Blogosphäre mit diesen Anwandlungen regelrecht verraten. Und so gipfelte es im freiwilligen Rückzug von Bloggerin Ute Hamelmann, die als „Schnutinger“ mit ihren Comics einen herzensguten Teil der damaligen Szene darstellte. Nach einem nicht sonderlich glücklichen Beitrag mit PR-Färbung wurde sie von der Blogosphäre dermaßen angegangen, dass sie von heute auf morgen mit dem Bloggen aufhörte (und nach einer langen Abstinenz zum Glück zurückkehrte).

Es war kein Miteinander. Es war und ist ein permanentes Gegeneinander, wie mir scheint. Zumindest, sobald es darum geht, dass jemand aufsteht und sagt, dass sich Dinge ändern müssen und man dieser Jemand sein kann, soll und will. Jemand, der Bloggen endlich aus seiner Hobby-Nische hin zur Professionalisierung führen wolle. Die Blogosphäre ist schizophren. Es deutet auf jenen permanenten Ruf nach Anführern, die sich für die Sache einsetzen würden und Blogging zu einem respektablen Ansehen bringen, gleichermaßen aber auf jeden einhacken, der sich dazu anschickt „larger than life“ werden zu wollen. Und so stehen, wie Lobo 2011 schon anmerkte, aus eben diesem Grund die immergleichen Personen vor den Kameras, wenn es darum geht sich zum Web zu äußern. Evsan. Sixtus. Niggemeier. Lobo. Leute, die kein Problem damit haben sich über die Blogosphäre hinaus in die direkte Öffentlichkeit der klassischen Medien zu begeben und mit den Anfeindungen, die einem Naturgesetz gleich immer auf derlei Auftritte folgen, umzugehen gelernt haben.

Eine Frage der Mentalität?

Ironischerweise war es eben Sascha Lobo, der auf der re:publica 2011 das Plenum im Saal des Friedrichstadtpalastes als unfähig beschimpfte, sich nicht selbst positionieren und relevante Lücken besetzen zu können. Das Traurige daran: Der Saal wusste das und lachte trotzdem darüber. Die Tiraden, die Lobo setzte, waren ernsterer Natur, als viele meiner Meinung nach nach wie vor wahrhaben wollten, aber sie waren leicht verdaulich in gutem Entertainment verpackt. In diesem Jahr knüpfte Pallenberg mit seinem Vortrag genau genommen nahtlos an den 2011er Lobo an. Nur mit der weiteren Komponente der Lückenbesetzer, die nicht wir sein werden, wenn es so kommt, wie er sagt.

In der anschließenden Diskussionsrunde wurde Pallenberg natürlich gefragt, wieso es in Deutschland nicht vorangehen würde. Wie schon 2011 gab es keine konkrete Antwort, sondern den Hinweis darauf, dass die deutsche Mentalität nunmal eine gänzlich andere sei als in den Staaten, Großbritannien oder sonstwo auf der Welt. Aber ist es wirklich so einfach?

Die Wikipedia sagt zu Mentalität Folgendes:

Mentalität (von latein. mens, den Geist betreffend) bezeichnet eine vorherrschende psychische Prädisposition im Sinne eines Denk- und Verhaltensmusters einer Person oder sozialen Gruppe (z. B. einer Bevölkerungs- oder Berufsgruppe) und wird auch auf gesamte Nationen bezogen.

Wissenschaftlich wird der Begriff vor allem in der Soziologie und in der Mentalitätsgeschichte verwendet.

Der Historiker Peter Dinzelbacher gibt folgende Definition: „Historische Mentalität ist das Ensemble der Weisen und Inhalte des Denkens und Empfindens, das für ein bestimmtes Kollektiv in einer bestimmten Zeit prägend ist. Mentalität manifestiert sich in Handlungen“.[1] Die Mentalität prägt in dieser Sichtweise die Weltanschauung einer Gruppe von Menschen einer historischen Epoche (z.B. der frühaufklärerische Rationalismus großer Teile der westeuropäischen Eliten). Sie ist Bestandteil der jeweiligen Kultur.

Theodor Geiger bezeichnet Mentalität als „subjektive Ideologie“. Er geht davon aus, dass die Menschen auf Grund ihrer Schichtzugehörigkeit und den damit verbunden Lebensverhältnissen eine bestimmte Mentalität entwickeln. Schicht ist für Geiger die Verknüpfung einer sozialen Lage mit einer spezifischen Mentalität, welche sich in der Lebensführung (Lebensduktus) widerspiegelt. Aber nicht alle Menschen einer Schicht entwickeln dieselbe Mentalität.[2]

Die Annahme von kollektiven Dispositionen, die das Verhalten und Denken von Personen bestimmen, stößt auch auf Kritik. Für den Historiker Stefan Haas ist Mentalität ein „schillernder Begriff“, der zur Bezeichnung kollektiver Bewusstseinszustände verwendet wird.[3] Mentalitäten sind formloser als z.B. politische Ideologien und daher schwer zu bestimmen und abzugrenzen.

Der Begriff der Mentalität kann negativ konnotiert sein im Sinne von Klischee, Vorurteil oder Stereotyp. Andererseits kann eine Mentalität als Grundlage für Verhaltensnormen in einer gesellschaftlichen Gruppierung bewusst akzeptiert werden.

Subjektive Ideologie. Entwickelt in ganz eigenen Lebensverhältnissen. Gestützt durch Schichtzugehörigkeiten. Kollektiver Bewusstseinszustand … Bedeutungsschwangere Begriffe, die kaum Aufschluss über die angewandten Verhaltensweisen der Vielen in der Blogosphäre liefern, aber etwas erahnen lassen: Eine gewisse Abneigung gegen jene, die mit einer anderen Mentalität an das Thema herangehen. Eine Disposition gegenüber jenen, die gegen den Strom schwimmen und versuchen mehr herauszuholen, eben weil sie Mehraufwand in Kauf nehmen und sich durchzubeißen versuchen.

Aufstreben führt zu Argwohn. Argwohn führt nicht zu Fortschritt.

„Durchbeißen“ darf man in diesem Fall ruhig auch als aggressiven Akt verstehen, um nach oben zu kommen. Man beißt den Nebenmann und erobert seinen Platz, der nicht immer ein besserer gewesen sein muss. Aber man zieht los und erobert, geht in die Vollen und bedroht somit den Status Quo eines jeden, der nicht aus dem Knick kommt. Und das ist die Krux daran. Es gibt zu viele, die nicht aus dem Knick kommen. Die sich nicht der Sache verschreiben können oder wollen, weil ihnen die Zeit, Motivation, Ausdauer usw. fehlt, aber jeden anfeinden, der es dann doch ernster meint und sich seine Gedanken darüber macht.

Was dabei übersehen wird: Die Sache des Einzelnen könnte der Sache der Vielen ungemein zuträglich sein, um die benötigte Aufmerksamkeit zu schaffen, obgleich es nie allein um Reichweite oder Relevanz gehen müsste. Nur – und hier schlage ich meine Brücke – gönnen wir als Gemeinschaft einander nicht diese punktuellen Erfolge, die zum großen Ganzen führen. Vielleicht, weil man sich außerhalb seiner fragmentierten Cluster nicht als Gemeinschaft versteht. Vielleicht, weil man sich auch nicht als Gemeinschaft verstehen will und darum erst recht keine Vernetzung sucht.

Sind wir am Ende alle so egoistisch auf den eigenen Vorteil und Erfolg bedacht, als dass wir ihn jemanden, der dem Anliegen mit seinem Vorankommen zuträglicher wäre, nicht gönnen? Geht die deutsche Blogosphäre mit ihrem steten Genöle und Meckern über diese und jene Köpfe lieber komplett unter, anstatt einander wieder die Hände respektive Verlinkungen zu reichen und zu sagen „Gut gemacht! Lasst uns nun daraus lernen und den nächsten Schritt gehen!“?

Lasst uns wieder Spaß am Bloggen haben!

Bloggen war einmal ein Lifestyle im Digitalen und kann es wieder werden! Was es braucht ist ein einziger Schritt, der für mich ebenso klar wie schwierig umzusetzen ist: Hört auf allein an euer Ego zu denken und lasst uns uns alle wieder mit Spaß (!) in den Dienst der Sache stellen und geile, kleine Blogs zu machen und zu bloggen. Schaut wieder nach links und rechts und honoriert die Bemühungen anderer Blogger mit Verlinkungen und Kommentaren. Motiviert Neulinge durchzuhalten und zeigt alten Hasen für gute Arbeit euren Respekt, indem ihr auf ihre Zeilen hinweist. Dafür sind Twitter, Facebook und Co. nämlich nach wie vor sehr wertvolle Tools. Selbst dann, wenn sie uns nicht gehören.

69 Kommentare

  1. Was mir auffällt: Einerseits appellierst Du an den Spaß (anstatt an sein Ego zu denken), andererseits forderst Du „Verlinkungen, Hinweise und Kommentare“. Aber ist nicht genau die geschenkte Aufmerksamkeit das, was das Ego befriedigt? Ich denke, es gibt zwei vorherrschende Motivationen zum Bloggen: Der eine ist der reine Spaß an der Freude, am sich ausdrücken, am Schreiben. Quasi „zwecklos“. Und der andere ist der Hunger nach Aufmerksamkeit, am „beachtet-werden“. Aber es gibt tatsächlich eine gewisse Krankheit in Blogger-Deutschland. Nämlich an anderen Texten den Fehler zu suchen, anstatt sie anzuerkennen. Genau so, wie mein Kommentar hier anfängt 🙂 Dabei ist es in der Theorie so einfach: Du kriegst was Du gibst!

    In diesem Sinne: Schöner Blogbeitrag, Daniel! :-)))

    1. Spaß und Ego sind die treibenden Faktoren für’s Bloggen und können sowohl einzeln wie auch gemeinsam auftauchen. Keine Frage. Wenn durch regelmäßiges Feedback in Form von Links, Kommentaren und Besuchen das Ego gestreichelt wird, dann kann und darf das Spaß machen.

      Für mich persönlich hört der Spaß aber auf, wenn das eigene Ego wichtiger als die Sache an sich wird. Wie ich schon schrieb, habe ich das Gefühl, dass sich die Blogosphäre mit ihrem Gezeter lieber selbst klein hält, anstatt an einem Strang zu ziehen.

      Das Schlimmste, was in meiner Vorstellung passieren könnte, wäre, wenn am Ende nur noch Egos dominieren und der Spaß durch das Gegen- statt Miteinander verschwände. Und das liegt in unserer Hand.

      1. Völlig richtig. Ego-Dominanz ist ätzend. Aber sein Ego liebevoll zu umarmen schön 🙂

      2. P.S. Gott, gib mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden 🙂

  2. sebastiansalvadorschwerk · · Antworten

    Die Sache des Einzelnen: JA! Und die gibt es doch. Und die ist auch gar nicht so stutenbissig, wie es gerne dargestellt wird. Zwischenfrage: Sind TechCrunch oder Gizmodo die Sachen einzelner? Wer TechCrunch sagt, muss doch (mittlerweile) auch Heise sagen. Und ist nicht auch t3n ein Blog mit Printausgabe? Also: Ich finde nicht, dass „wir“ uns verstecken müssen oder schlechter reden als die Lage ist. Wir haben starke Persönlickeiten und – wie ich als dieses Mal Zwangszuhausebleiber anhand der #rp12 Tweets feststellen konnte – auch einen starken Zusammenhalt der „Szene“. Täglich entstehen neue Blogs und manche überzeugen durch Sprache, andere durch Inhalte und manche dadurch, dass die Sven Regener beleidigen 🙂

    Hab gerade erst gestern die Liste „Top 50 Webworker- und Webdesign-Blogs in deutscher Sprache“* durchforstet und war eher mal wieder positiv überrascht über die Vielfalt.

    Also: Ja, lasst uns weiter bloggen, kommentieren, Sessions halten. Wir brauchen in meinen Augen keine Renaissance! Wir müssen nur weitermachen 🙂

    In diesem Sinne: Danke für den Blogpost. Bin gespannt auf die Diskussion und den hier schick ich dir zum Sonntagabend

    *http://pixeltuner.de/deutsche-webdesignblogs/

    PS: Besucht das tollste kleine Blog des ostens: http://www.mittelstern.de (hihihihi)

    1. Stimmt. heise und t3n sind wunderbare Beispiele dafür, dass sich auch in Deutschland Gruppenprojekte etablieren können. Wenn sich diese nun auch abseits des IT-Fokus wiederfänden, wäre ich richtig glücklich.

      Wahrscheinlich gibt es sogar schon hier und da tolle Projekte, die mir einfach noch nicht bekannt sind, da thematisch zu weit weg. Aber eben das ist es, was mich dann auch immer ein wenig wurmt. Jedes Cluster bleibt unter sich und man rückt nur zusammen, wenn es eng wird. Aber ansonsten fehlt mir oftmals einfach der Blick nach links und rechts, um die tolle Arbeit anderer in diesem Netz wahrzunehmen und dann auch anzuerkennen.

      Du hast wahrscheinlich recht, wenn du sagst, dass es keine Renaissance braucht, wenn wir uns darauf einigen, dass wir Diskussionen wie diese als Weckruf oder auch Rückbesinnung auf den Ursprung des Bloggens verstehen: Freude am Austausch von Gedanken 🙂

  3. Stefan · · Antworten

    ist es denn für den „Einsteiger“ Blogger überhaupt möglich seinen eigenen Blog zu erstellen und zu pflegen, ohne sich mit den ganzen WordPress Sachen rum zu schlagen? Mir erscheint WordPress für den Einsteiger zu komplex.

  4. Ich finde diesen Blog-Beitrag sehr gelungen und hat mich zum Nachdenken angeregt. In meinem täglichen Blogger-Dasein merke ich immer wieder, den angesprochenen Einzelkämpfer-Status der Blogger. Ich denke, da wird sich in absehbarer Zeit aber noch sehr viel ändern. Allein bewegt man weder beim Bloggen was (bis auf wenige Ausnahmen) noch in anderen Bereichen. Es braucht eben seine Zeit. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sich Blogger beginnen zusammen zu schließen, wie andere Medien auch. Man braucht nur mehr die richtigen Blogger zu finden …

    1. Sehr schön!

    2. „Man braucht nur mehr die richtigen Blogger zu finden …“ – Das trifft es auf den Punkt. Wenn sich die richtigen Leute finden, dann ist so viel mehr möglich. Ich selbst stecke ja in fünf Gruppenprojekten, die sich durch den Einsatz der Teilnehmer bestens tragen, ohne sich als Einzelner aufreiben zu müssen. Und das funktioniert auch so gut, weil wir allesamt das Ego zurück und den Spaß in den Vordergrund stellen, um dann auch wieder auf andere Blogger zu verweisen 😉

  5. Ohne Ego zu bloggen bedeutet, etwas geben zu wollen und zu können, ohne je an Rückzahlung zu denken. Jenseits von Deal und Egopolish.

    1. Ich habe den Linkgeiz auch nie verstanden. Ich finde den Text/die URL nicht mehr, aber ich habe mal irgendwo gelesen, dass Links praktisch eine Währung sind, die jeder Blogger im Überfluss hat. Warum also damit geizen?

      Besonders nervig finde ich den Linkgeiz z.B. auf Spiegel.de. Wenn man da auf einen interessanten Artikel stößt, muss man als Leser oft selbst das Recherchieren anfangen, um die Quelle zu finden.

      1. Das mit dem Linkgeiz ist einfach…. nicht umsonst gibt es eine Berufsgruppe SEO-Manager etc.
        Dann gibt es wertigkeiten der Links etc. Und ja, links sind im Internet eine eigene Währung weil Kriterium für suchmaschinen !

      2. @mahulupalaguai Der Begriff SEO ist mir geläufig. 🙂 Warum muss das aber so großen Einfluss auf das Bloggen haben? Bloggt man nun wegen der SEO oder wegen der Inhalte? Sitzen die SEO-Manager in ihren Kämmerchen und beraten, wohin man jetzt nicht verlinkt, weil das die Link-Power zerstört?

        Eines der immer wieder gelesenen Fazits des letzten Google Panda-Updates war, dass die Qualität des Contents im Gegenteil zu irgend welchen windigen SEO Maßnahmen immer wichtiger wird. Was mich angeht, gehört zu gutem Content auch eine gute Verlinkung an den Stellen, wo sie angebracht ist.

      3. Ich verstehe diese Zurückhaltung ebenso wenig, obgleich ich um die Angst der Journalisten …, nein, besser gesagt der Verlagshäuser und ihrer Medien weiß, dass man mit einem externen Link Leser verlieren könnte.

        Das ist natürlich Mumpitz, weil ein Leser mit Interesse am Thema jeden zusätzlichen Verweis zu schätzen weiß. Aber die Denke, dass man sich mit einer Annäherung Freunde und Unterstützer schaffen könnte, hat sich einfach noch nicht bei allen durchgesetzt.

  6. Schöner Text Daniel, aber müsstest du dann nicht als erstes mal von wordpress.com wegziehen? Ist ja auch nur geborgt…

    Zum Inhalt sonst: Ich stimme dir weitgehend zu. Und es müsste tatsächlich mehr Aufmerksamkeit verteilt werden. Sowohl in der Stufe von Nachrichtenseiten (die ja z.T beachtliche Klicks erzielen, wenn man das selbst mit den großen Blogs vergleicht) und dann wiederrum seitens der großen Blogs zu den kleineren. Ein Ansatz da könnten gewissermaßen klassische Presseschauen sein. Das passiert heute in den Blogs. Aber die „alten neuen Medien“ linken ja sehr ungern nach außen. Leider ist es bei Blogs nicht viel anders, wenn es nicht gerade eine direkte Bezugnahme auf etwas, quasi ein größerer Kommentar ist. Bildblog ist mit seinen 6 vor 9 hier als Vorbild zu nennen und doch sind auch da meist mindestens 3 der 6 Beiträge meist große Blogs oder normale Nachrichtenseiten.

    Und die Sache wird in der re:publica als – man sollte nicht sagen größte, sondern einzige – wirkliche Bloggerkonferenz in Deutschland fortgeführt. Die re:publica ist für mich die Konferenz gewordene Filter-Bubble. Ich möchte anmerken, dass ich das explizit nicht sage, weil man meine Session nicht genommen hat. Es sind viel mehr die Gründe, die (neben Diplom und Sport) auch bei mir gewichtig dafür waren, dass ich nicht auf die rp gefahren bin und die sicher viele andere auch haben. Man muss Beckedahl und Heusler ja wirklich dankbar sein für die unfassbare Arbeit, die sie gemeinsam mit ihrem Team stemmen. Aber dennoch würde es mich freuen, wenn auch bei ihnen stärker aus der eigenen Pear-group hinaus gedacht wird. Nicht das gesamte Internet kommt aus Berlin. Es wäre schön, wenn man auch mal nach Hamburg, München, Leipzig oder in Rhein/Main-Gebiet oder Ruhrgebiet re:publica machen würde. Berlin liegt nämlich nicht für jeden um die Ecke, warum sollen nicht auch mal die Berliner ihre Kollegen besuchen? Zudem kostet die Fahrt einiges und da wären wir schon beim nächsten Punkt. Nicht das gesamte Internet kann man eben >100 Euro plus Fahrt berappeln. Das überlegt man sich schon mehrfach. Und wenn man lange überlegt, weil man z.B. erst wissen will, ob einen das Programm fesselt, sind die billigeren Tickets schon weg, zumal die Early-Bird Tickets gefühlt eh nur verfügbar sind, wenn man weiß, wann der VVK startet um in dem Moment online zu sein. Wünschenswerter wäre es hier wie bei anderen Konferenzen auch üblich Sozialtickets für weniger verdienende oder Studis einzuführen.

    Lobo sagte ja auch, man habe die große YouTube-Community bei der re:publica gar nicht dabei. Ich befürchte, man erreicht allgemein weite Teile der deutschen Netzszene nicht.

    1. Interessant, was du über die Fahrtkosten sagst. Wir hatten mit der re:publica gesprochen, damit die flinc als Mobilitatspartner wählen. Flinc ist ja kostenlos und man hätte ganz einfach und dynamisch Fahrgemeinschaften bilden können. Aber erstens hätte flinc dafür zählen müssen und zweitens wollte die re:publica nicht, weil car2go schon Sponsor ist (ich denke, es war car2go, oder?)

      1. Nun, so sehr ich flinc schätze (ist ja immerhin auch ein h_da-Produkt, so denke ich dass die Planungssicherheit dabei etwas gering ist. Und die #rp hat ja durchaus etwas getan, z.B. die ermäßigten Bahnkarten. Aber Kosten bleiben es dennoch, die halt zum Ticket hinzukommen (auch flinc ist ja nur theoretisch kostenlos, idR wird man fürs mitfahren ja schon zahlen 😉 ). Aber interessant, dass ihr hätten zahlen müssen.

      2. Klar ist flinc noch jung und Brauch noch viel Lehr User. Aber wer hätte das glaubwürdiger unterstützen können als die re:publica? 🙂 Einfach als zusätzliche Option…

      3. Ahja, blog drüber 😉

    2. Ja, genau genommen müsste ich von WP.com abziehen, um meine eigenen Thesen zu unterstreichen. Dieser Schritt wird hoffentlich auch irgendwann einmal folgen, wenn ich die Zeit dazu finde und mich nicht zwecks meines Wunsch nach Perfektion drei Tage lang für Design und Co. einschließen muss.

      „Blogschauen“, wie du sie nennst, sind ein hilfreicher Ansatz, den ich gewissermaßen ja auch pflege, wenn auch in einem sehr speziellen und somit auch begrenzten Bereich (SoMe und Online-PR, da mein Steckenpferd).

      Was deine Ausführungen zur rp12 als DIE Konferenz betrifft, so kann ich dich voll und ganz verstehen. Sowohl bei den Strapazen, die man zur Teilnahme auf sich nehmen kann/mag/muss, wie auch die Ausrichtung. Meine ersten beiden Teilnahmeversuche sind auch wegen der damaligen Semesterstarts und den damit verbundenen Kosten gescheitert. Langfristig zu erwerbende Studentenangebote, die über Early-Bird-Tickets hinausgehen, wären wünschenswert und ein Punkt, den man den Machern sicherlich jederzeit zustecken kann.

      Dass man sich in Berlin einnistet … nun gut, das ist dem Sitz von Spreeblick geschuldet. Vor Ort lässt es sich nun einmal leichter organisieren. Der Weg nach München wäre bei einer neuen Location/Stadt für Hamburger ebenso aufwändig wie von Ost nach West etc.

      Für den Rest vom (thematischen) Fest bleiben Barcamps, die zwar nicht solche Reichweiten erzielen, aber dafür die Nischenthemen bedienen können. Die YouTube-Community findet sich dann eben beim Webvideopreis in Düsseldorf oder beim VideoCamp in – schon wieder – Berlin wieder. Die Facebooker gingen vorletztes Wochenende erstmals für das fbcamp nach Hamburg. Auch hier finden sich Plätze und Möglichkeiten, die wahrzunehmen man aber gewillt sein muss, auch wenn sie Strapazen mit sich bringen.

      1. Klar, es ist ja auch logisch, dass die rp in Berlin ist und auch fraglich, ob man sie aus Berlin in München planen kann. Ist halt nur mal ein Gedanke. Und irgendwelche werden immer lange fahrten haben und da ist es in Deutschland dank Infrastruktur und doch verhältnismäßig kleinem Staat noch recht relaxed. Aber es ist halt ein Gedanke.
        Werd zu dem und der Ticket-Sache wohl mal… bloggen 😉

      2. Ich freue mich schon jetzt auf deine Gedanken dazu 😉

    3. … müsstest du dann nicht als erstes mal von wordpress.com wegziehen? Ist ja auch nur geborgt…

      Sicher hat Lobo „selbstgehostete Blogs“ im Sinn gehabt, aber WordPress.com kommt dem doch sehr nah, oder nicht? Automattic legt dir als Blogger keine Steine in den Weg, wenn du von WordPress.com auf ein selbstgehostetes Blog umziehen möchtest. Mit der Export-Funktion kannst du deine Bloginhalte jederzeit umziehen.

      Sicher muss man auch bei WordPress.com einige Kröten Schlucken, aber dafür sind die Einstiegshürden im Gegensatz zu einem selbstgehosteten Blog noch um einiges niedriger. Kostenlos, 3GB Speicher, keine Sorge wegen der Updates und man kann sich prinzipiell auf das Verfassen der Texte, also das Bloggen konzentrieren.

      1. Ich bin ein ganz großer Befürworter dieser Dienste, um den Einstieg zu schaffen. WP.com, tumblr, blogspot, Posterous … das ist ein guter Anfang, um Blut zu lecken. Und wenn ich dann aus meiner Haut rauswachse und mehr will, dann suche ich mir was Eigenes 😉

  7. […] Ein paar Sessions jedoch waren fast verpflichtend. Natürlich Sascha Lobos Session zum Stand des Internets. In einem Vortrag, der länger war, als es sich anfühlte, schaffte Sasche es erneut, gar nicht so unwichtige Fakten und Hinweise in eine unterhaltsam, nur vermeintlich oberflächliche Verpackung zu stecken. Angelehnt daran hat Daniel hier einen wunderbaren Beitrag verfasst, warum wir die Renaissance der Blogs selbst in der Ha…. […]

  8. mediaaffin · · Antworten

    @Stefan
    Wordpress ist in selbst für Anfänger in unter 10 Minuten installiert, das Backend ist übersichtlich ung gut strukturiert, Hilfeforen/Communities zum Thema WordPress gibt es zu Genüge. WordPress scheint mir gerade für Anfänger ideal zu sein – lässt sich aber so weit anpassen, dass auch Profis auf ihre Kosten kommen.

    Klasse Artikel übrigens!

  9. Euch allen lieben Dank für eure Kommentare und die vielen Gedanken. Da ich nach den letzten Tagen und der Rückreise allerdings etwas groggy bin, werde ich mich morgen in aller Frische euren Zeilen widmen. Habt Dank!

  10. „Das klingt nach Aufbruch“. In meinen Ohren klingt das sehr katholisch. 😉 Ein Aufbruch setzt immer auch einen Ab-bruch voraus. Ist es denn in der Bloggerzene ähnlich wie bei Kirchens. Auf den Aufbruch hoffen viele, aber keiner weiß so recht wo er hinführen könnte.
    Danke Daniel für diesen super tollen Beitrag. Er ist Balsam für meine alte Bloggerseele.

  11. […] Mehr Spaß, weniger Ego: Wir haben die Renaissance des Bloggens selbst in der Hand […]

  12. […] aber auf witzige Art und Weise. Und genau damit zeitigt er irgendwie (doch) Wirkung. Zum Beispiel hier. Und bei mir? Werde ich meine kleine Lernspielwiese dieses Jahr noch selber hosten? Warten […]

  13. […] Stimmt schon, um das Thema Blogs ist in den letzten zwei, drei Jahren ruhiger geworden. Zumindest gemessen an dem, welch großartige Bedeutung Blogs noch vor wenigen Jahren prophezeit wurde. Dann kamen die sozialen Netzwerke und irgendwie schien die Relevanz der Bloggerei in gleichem Maß zurückzugehen. Jetzt ist wieder die Rede von einer Renaissance, u.a. angestoßen von einer Kolumne von Sascha Lobo bei “Spiegel Online”.   Auch Daniel Rehn ist der Auffassung, man habe die Renaissance der Blogs selbst in der Hand. Nur tun muss man halt was dafür. […]

  14. Vielen Dank für den sehr spannenden Beitrag, den ich in meine nächsten Leseempfehlungen aufnehmen werde.

    Widersprechen möchte ich dir jedoch in deiner Einschätzung zur Vodafone-Kampagne: Die Kritik an dieser Kampagne hatte meiner Ansicht nach weniger mit der Frage zu tun, ob sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verkauft haben, sondern sehr viel mehr mit Vodafones Rolle in der Debatte um die damals akuten Netzsperren. Denn anders als Provider wie 1&1 oder die Telekom war Vodafone von Anfang an munter bei den weder demokratisch legitimierten noch öffentlich diskutierten Verträgen dabei.
    Dass sehr viel Kritik, insbesondere an der von mir sehr geschätzten Ute Hamelmann, vollkommen überzogen und unsachlich gewesen ist, stimmt natürlich sicherlich. Gerade die Ablehnung dieser Netzsperren hat die deutsche Blogosphäre damals jedoch geeint, und so erntete Vodafone herbe Kritik, sich nun mit dem Licht der Blogosphäre sonnen zu möchten, deren Meinungen das Unternehmen zuvor übergehen wollte. Wenn ich mich recht entsinne, hat Kosmar damals sein Honorar aus der Kampagne gespendet, als er sich der Rolle Vodafones bewusst geworden ist.

    1. Die Vodafone-Kampagne hatte in der Tat mehr als nur die eine Schwachstelle, die ich mir jetzt sehr gezielt rausgepickt habe. Die Netzsperren-Debatte gehört ebenso erwähnt wie die damals schlicht und ergreifend nicht existenten Angebote für die anvisierten Onliner.

      Was deine Einschätzung des Zusammenrückens aufgrund der Ablehnung der Netzsperren selbst betrifft: da bin ich mit dir einer Meinung. Es ist nur schade, dass es immer erst die Bedrohung von außen braucht, um sich mit anderen zusammentun zu wollen.

  15. Tolles Fazit. Ich habe auch einen Blog angefangen, es ist wirklich wichtig…. nicht nur privat, sondern vor allem gesellschaftlich !

  16. […] der sehr viel – nach meinem Eindruck positive – Resonanz erzeugt. Daniel sagt “Mehr Spaß, weniger Ego: Wir haben die Renaissance des Bloggens selbst in der Hand“. Und er lügt sagt nicht so ganz die passende Wahrheit dabei. Denn er hat das Bloggen nicht […]

  17. Dein Schlusswort gefällt mir auch sehr gut.
    Es ist ein wenig… ach egal, wir versuchen es einfach!

  18. […] Lobo forderte in seinem Vortrag, dass das Blog eine Renaissance erleben solle. Zu diesem Punkt hat Daniel Rehm einen empfehlenswerten Beitrag verfasst. Vor kurzem gab es zudem auf Diskurs lesenswerte Gedanken zur deutschen […]

  19. […] on several beers. But you always get  a beer and a haleping hand back. Almost it should be like this. Gefällt mir:Gefällt mirSei der Erste, dem diese(r) Artikel gefällt. ▶ Keine Antworten […]

  20. […] schreibt Daniel (@danielrehn) “Mehr Spaß, weniger Ego: Wir haben die Renaissance des Bloggens selbst in der Hand” und Claus (@kritikkultur) schreibt “Macht geile kleine Blogs auf! #rp12“. Neben […]

  21. […] Daniel Rehn befasst sich mit der Renaissance des Bloggens in Deutschland. Inspiriert von Sascha Lobo und der re:publica geht er der These nach „Nur ein Blog ist dein, der Rest ist geborgt“. […]

  22. […] Anke Gröner: Tag 1 :: Tag 2 :: Tag 3 Claus Junghanns: http://www.kritikkultur.de/2012/05/03/macht-geile-kleine-blogs-auf-rp12-tag-2/ Patricia Cammarata: http://dasnuf.de/leben-neben-dem-leben/republica-tag-3-und-wie-waren-eigentlich-die-sessions/ und dann eher als ein Fazit (wohl am Besten mit einem Bier in der Hand zu lesen, die Kommentare sind jetzt schon sehr lang) Daniel Rehn: https://danielrehn.wordpress.com/2012/05/06/spass-ego-blogging-renaissance/ […]

  23. Hallo Daniel, schöner Blogartikel! Auch ich schreibe seit mehr als einem Jahr regelmäßig jeden Tag mit zunehmendem Erfolg- es ist wirklich eine Sache der Motivation & des Ehrgeizes den Menschen etwas sinnvolles bieten zu wollen. Könnt uns ja auch mal besuchen: http://www.freizeitcafe.info

    LG Christian

  24. Interessanter Artikel! 🙂

    Aber ich hätte da mal eine ganz treudoofe 😉 Frage:

    Was genau ist mit den „nicht besetzten Plätzen“ in der deutschen Blogosphäre

    – „Warum das möglich sei? Eben nicht wegen des Geldes, sondern auf Grund der Tatsache, dass es willlige Leute gibt, die die seiner Ansicht nach in der deutschen Blogosphäre nach wie vor nicht besetzten Plätze einnehmen wollen…“ –

    gemeint?

    Bezog sich das ’nur‘ auf fehlende bekannte professionell-journalistisch arbeitende Blogger?

    Oder geht es um Bloglücken in bestimmten Themenbereichen?

    Oder wie genau habe ich mir diese Lücken in klein Bloggersdorf vorzustellen? 😉

    1. Du bist schon auf der richtigen Spur. Es geht eher um das Engagement, den Willen und auch die Möglichkeit im Blogging (journalistisch) aufzugehen und sich über das Hobby hinaus positionieren zu können. Ja, gerne auch zu professionalisieren. Da ist noch Luft nach oben, will man meinen …

  25. […] zum Artikel Mai 7th, 2012 in Fundstücke […]

  26. demysha · · Antworten

    Ich finde es interessant, dass im Artikel zwei völlig unterschiedlichen und gegenläufige Ansätze des Bloggens (absichtlichtlich oder Zufall?) genannt werden. Zum einen „Mach dein eigenes Ding“ a la Lobo und auf der anderen Seite „Nur gemeinsam sind wir stark“ wie es Pallenberg fordert.
    Ich bin gespannt, welches dieser Konzepte sich langfristig durchsetzen wird, jedoch denke ich, dass es auch auf die „Mentalität“ jedes Einzelnen ankommt. Ich z.B. mache gerne mein eigenes Ding. Ob das mit der Reichweite und der Relevanz meines Blogs jemals was wird, ist zugegeben fraglich, aber letztlich ist es mir auch egal. Wenn ich durch das Bloggen reich und berühmt werden sollte (ziemlich unwahrscheinlich) ist das schön, wenn nicht hat es trotzdem Spass gemacht!

    1. Ein weiterer Grund von wordpress.com wegzuziehen wäre, dass komische Dinge mit den bei Name und URL eingegebenen Daten passiert, nur weil die Emailadresse irgendwann mal bei wp registriert wurde. 😉

    2. Die Nennung beider Varianten ist durchaus beabsichtigt, da ich beide Ansätze für gerechtfertigt und erfolgversprechend halte. Ich pflege mit meinen diversen Blogs ja selbst beide Modelle, die abseits von Reichweite und Klicks voll und ganz funktionieren 😉

  27. […] Stimmen: Daniel,  Kerstin, Robert, Susanne berlinFlauschFrank […]

  28. Ein weiterer Grund, warum es hier in Deutschland nicht so recht klappen will, könnte auch die rechtliche Situation bzw. Unsicherheit sein. Gepaart mit der „german angst“.

    Da wären die Vorschriften des TMG hinsichtlich Impressumspflicht, der fliegende Gerichtsstand gepaart mit dem blühenden Abmahnwesen, Zitatrecht, Urheberrecht, … Ein richtiges Minenfeld, das fast schon zwei Semester Jurastudium erfordert, bevor man losbloggt.

    1. Das stimmt so nicht… in deinem Kommentar verkörperst du lediglich die “german angst”.
      Aber TMG hinsichtlich Impressumspflicht, der fliegende Gerichtsstand gepaart mit dem blühenden Abmahnwesen, Zitatrecht, Urheberrecht,… das ist kein Mienenfeld, sondern Fliegen die um meinen Haufen kreisen…. so schlimm ist es nicht wie du es anprangerst….

      1. Torsten · ·

        Doch ist es. Sobald es in bestimmte Branchen geht oder noch Waren verkauft werden (und sei es nebenher, nur um die Hostingkosten wieder rein zu bekommen), hast Du besser einen Rechtsanwalt in der Bekanntschaft.

      2. Nein… ! Da kann ich ganz klar wiedersprechen ! Aber gegen Paranoia gibt es leider nur die Bank von Onkel Doktor !

      3. Torsten · ·

        Wie schön, dass wir beide unsere Meinungen so gut begründen, damit das Ganze einen Mehrwert für alle hat. 😉

        Also werden wir doch mal konkret: Warum ist es nicht „so schlimm“? Und was genau ist mit schlimm oder nicht schlimm gemeint?

        Fakt ist, dass ich nicht anonym bloggen darf. Fakt ist, dass viele Rechtsfälle interpretationsfähig sind. Wie weit geht das Zitatrecht? Wie weit geht die Meinungsfreiheit? Wo ist der Gerichtsstand, wenn Server in den USA stehen und ich auf deutsch und für Deutsche blogge? Wie weit geht Satire, Kunstfreiheit? Welche Sondervorschriften gelten für Ärzte- oder Heilpraktiker-Webseiten? Wann gilt die einfache Regelung (mit Deckelung auf 100EUR) bei Abmahnungen?
        Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Abmahnung#Missbrauch

  29. […] Und über mein tägliches Schreiben im Blog nachgedacht. Kann ich mir nach dieser Aufforderung von Sascha Lobo auf der re:publica eine Auszeit leisten? Meinen Blog einfach für eine, zwei oder drei Wochen so liegenlassen, wie […]

  30. Ich denke, da wird vieles politisiert und polemisiert. Es gibt die „Großen“ in der Bloggerszene, zu denen man ehrfürchtig aufschauen sollte („meine Güte, der Lobo!!“) – so wird es zumindest suggeriert. Alpha-Tierchen, die zeigen, wo es lang geht. Die den Maßstab an qualitativ hochwertigem Content darstellen.

    Dann gibt es die Mittelstands-Blogs, die sich über die Jahre behaupten und sich einen Scheiß um Lobo und andere Vordenker kümmern. Ja, und dann gibt es die Kleinen, die irgendwann keine Lust mehr haben und komplett zu Twitter, Facebook & Co. abwandern und sich wahrscheinlich irgendwann fragen „wozu habe ich mir dieses Geblogge eigentlich damals angetan?“. Bei denen waren es damals hübsche Blogposts, sympathisch und nett und vor allem: persönlich. Und dann, nachdem sie ihr Blog aufgegeben haben, sitzen sie wahrscheinlich mit oftmals leerem Blick vor der Facebook-Pinnwand und reposten das 1.000ste Bild, das schon jeder gesehen hat (oder nie sehen wollte) mit der Bildunterschrift: „LOL“. Da kann sich jeder fragen, ob diese Leute a) resigniert haben, b) damals nur gebloggt haben, weil es nichts Besseres gab oder weil sie c) vielleicht wirklich mal was zu erzählen hatten. Oder noch nie.

    Was ist die Moral von der Geschicht? Die Großen wird es immer geben und sie werden immer ihre Stimme und Medienpräsenz haben. Sie schreiben den lieben langen Tag und finden Gehör („na, wenn der Sixtus das sagt…“). Die Kleinen leben im besten Fall ihr kleines Bloggerleben und freuen sich, wenn sie auch mal etwas Schönes und Interessantes schreiben können (und dafür auch zurecht Kommentare erhalten und nicht nur ein schnell dahin geklicktes „Gefällt mir“), das auch mal ein paar mehr Zeilen hat als ein Tweet oder eine Facebook-Statusmeldung. Im schlimmsten Fall geben sie aber ihr wirklich schönes Hobby auf und werden zu gelangweilten FB-LOL-Postern.

    Viele heranwachsende Web-Neulinge wissen doch gar nicht, dass es so etwas wie ein „Blog“ gibt – die haben den Begriff vielleicht mal im Zusammenhang mit Firmenblogs gehört und denken vielleicht, dass man das als normaler Mensch gar nicht tun kann/soll/möchte.

    Ein Blog ist ein persönlicher Ausdruck der eigenen Person. Nicht jeder hat den Hang dazu, sich öffentlich in einer redaktionellen Form zu äußern; aber die, die das gerne machen möchten, denken oft, es gäbe nur FB und Twitter und wundern sich dann, wenn man sie an die Wunderwelt der verschiedenen Blogs heranführt. Dann glänzen die Augen und ein neuer Blogger wird geboren. Vielleicht einer, der vollkommen unverkrampft an die Sache herangeht, sich einen Scheiß um Konventionen kümmert und sein Ding durchzieht. Und im besten Falle andere begeistert!

    P.S.: Das mit Frau Schnutinger wusste ich gar nicht. Es ist schade, dass sie so fertig gemacht wurde/wird. Tja, dann hat sie eben ihr Gesicht und ihre Stimme für Vodaphone hergegeben, na und? Andere Blogger werden ja auch nicht zum Teufel gejagt, weil sie Trigami-Reviews schreiben oder Google-Anzeigen schalten. Und das ist auch nichts anderes als bezahlte Werbung! Wer da einen von „Bullshit!“ schreit, sollte mal ganz ruhig durch die Hose atmen…

  31. […] Sascha Lobo hat nach anfänglicher Ladehemmung gut unterhalten und das Publikum bei der Stange gehalten. Er schlägt im Prinzip in die gleiche Kerbe wie Eben Moglen, wenn er den re:publica Teilnehmern zu ruft, „macht mehr Blogs!“, und das Jahr 2012 als das Jahr der Blogs ausruft. Was hat das mit offener Software zu tun? Es geht um Plattformneutralität. Eigener Herd ist Goldes wert. Nur eine eigene – selbstgehostete – Website sei beständig, der ganze andere Rest – Facebook, Twitter und Co.- sind nur geborgt und könnten im nächsten Augenblick wieder verschwinden: “Ein Schritt zurück. Erst kürzlich hat Lobo für Spiegel Online in einer seiner lesenswerten Kolumnen darauf hingewiesen, dass – selbstgehostete – Blogs das einzig wahre, da eigene Tool seien, das uns nicht von heute auf morgen weggenommen werden könne. Twitter, Facebook, Instagram, Foursquare, tumblr, Slideshare, YouTube, … die Liste der gerne und viel genutzten Dienste ist lang. Allerdings steckt da der Teufel im Detail. Es sind Dienste, die zu nutzen uns angeboten wird. Sie sind nicht unser Hab und Gut. Wenn von heute auf morgen ein Service aufgekauft respektive integriert wird, dann ist die Frage “Was passiert mit meinen bislang gespielten Inhalten?” reflexhaft da. Dieses Netz ist nur geborgt.” (Daniel Rehn: Mehr Spaß, weniger Ego: Wir haben die Renaissance des Bloggens selbst in der Hand) […]

  32. Wow, was für eine Debatte. Das zeigt doch das vieles in Ordnung ist in Sachen aktive Blogger. Ein Punkt allerdings liegt mir besonders auf dem Herzen, es geht um das eigenen Engagement, das über den Schatten springen und dranbleiben. Das hast du übrigens lieber Daniel selber schön gesagt: http://vimeo.com/41605377 von wegen Linkgeiz und so!
    🙂

  33. Erstmal die Pingbacks checken…ei ei ei sorry. Ich hab dann mittlerweile doch zuviele Accounts! Merci Monsieur!

  34. […] 2012 kam von Sascha Lobo (hier zu seinem Vortrag): “Macht mehr Blogs!”. Doch – so Daniel Rehn: Wir sind lange davon entfernt, 2013 zum Jahr der Blogs zu machen, “wenn wir uns nicht so […]

  35. […] Die Rückkehr des Blogs […]

  36. […] viel weiter und breiter befaßt sich Daniel Rehn in seinem Blog mit der oben gestellten Frage nicht nur zur Monetarisierung, sondern viel mehr der Bedeutung und […]

  37. […] Sascha Lobo eindringlich die Ansicht, daß wir mehr bloggen sollen. Daniel Rehn hat sich in seinem Blog mit diesem “Aufruf” sehr ausführlich und spannend auseinander gesetzt. Auch Jaron […]

  38. […] Ich selbst war ja über die Maßen euphorisch, als ich Anfang Mai aus Berlin zurückkam. Ich sprach von einer Renaissance des Bloggens. Klang super, brachte viele Kommentare, noch mehr Aufmerksamkeit. Das war schmeichelhaft, aber […]

  39. […] 1.663 Zugriffe provozieren. Einer meiner am meisten beachteten Beiträge war die Aufforderung zu Mehr Spaß, weniger Ego: Wir haben die Renaissance des Bloggens selbst in der Hand, der mit über 60 Kommentaren, Pings und Trackbacks auch am stärksten diskutiert wurde. Das […]

  40. […] Mehr Spaß, weniger Ego: Wir haben die Renaissance des Bloggens selbst in der Hand: Daniel Rehm mit einem lesenswerten Plädoyer für ein eigenes Blog. Er greift dabei Sascha Lobos Vortrag auf der Republica auf und hinterfragt den Neid auf erfolgreiche Blogger. Schließlich sollen wir wieder geile kleine Blogs gründen und uns gegenseitig verlinken und empfehlen – denn nur was wir selbst hosten, gehört wirklich uns. […]

  41. […] Animationen, die oft pushy sind. Andererseits verdienen einige Blogger ihre Existenz damit – hoffentlich werden es immer mehr. Die wichtigsten Änderungen der Industrie wurden schlussendlich durch Werbeagenturen bewirkt, […]

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